Wer es sich heute auf die Haut schmiert, darf es Morgen verzehren.

Industriell produziertes Mikroplastik kommt in alltäglichen Pflegeprodukten und Kosmetika vor: Feinste Kügelchen in Duschgel oder im Peeling. Man kann es aber auch in Make-Up, Lippenstiften, Sonnencremes und vielen anderen Kosmetikprodukten finden, nämlich als Füllstoff oder Bindemittel verwendet. Auch in einigen Reinigungsmitteln kommt Mikroplastik vor. Am Ende des Tages geht es auch nur darum, uns ein wenig mehr das Geld aus der Tasche zu ziehen – schließlich haben Füllstoffe selten einen Wasch- bzw. Reinigungsnutzen, sie sind einfach nur billige Masse.

Wesentlich bedenklicher als den Aspekt der billigen Füllmasse finde ich die Tatsache, dass ich als Gastronom meinen Gästen gesunde Nahrungsmittel anbieten möchte, bei Wildfang oder selbst in der freien Natur gezüchtetem Fisch nunmal das Problem habe, den Körper mit Dingen zu belasten, die da weiß Gott nicht hineingehören.

„Plastik gefährdet unsere Ökosysteme, weil es mittlerweile als vermeintliches Nahrungsmittel für Meeresorganismen verfügbar ist. Je kleiner das Mikroplastik, desto wahrscheinlicher verwechseln Muscheln, Würmer oder Fische die Partikel mit Nahrung oder nehmen sie passiv durch Filtration auf“,

sagt Nadja Ziebarth, Meeresschutzexpertin beim BUND.

Aber was können wir tun…?

Die Welt täglich einen kleines bisschen besser machen. Schritt für Schritt. Plastik verweilt Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte im Kreislauf. Das kann aber kein Argument sein, weiter dauerhaft zuzuführen à la „Die Plastikbarbie ist ja eh schon in den Brunnen gefallen.. oder ins Meer“. Peelings auf Bambusbasis. Scheuermilch mit Kreidepartikeln. Cremes, Duschgels und Shampoos ohne Füllmittel – das muss der Ansatz sein. Nicht nur der Umwelt zuliebe, sondern eben auch für unsere nachhaltige Ernährung. Wer möchte schon gerne die Verpackung essen, aber langfristig befindet sich dort weniger Plastik als im Inhalt. Alles ist ein Kreislauf, oder wie mal jemand gedichtet hat… what goes around, comes around.